Information zur Goldimplantation (GI)
Die Goldbehandlung beim Hund wurde in den USA von EDVM Terry E. Durks in den 1970er Jahren entwickelt. Ende der 1980 Jahren stellte der dänische Tierarzt Klits Gaard auf dem Wiener Kongress sein Konzept der Goldimplantation „Dänische Methode“ vor.
Die Methode der Goldimplantation wird seit 20 Jahren modifiziert und mit großem Erfolg bei vielen Hunden, Katzen und Heimtieren in den USA, Dänemark, Schweiz und Deutschland durchgeführt. In Europa gibt es unterschiedliche Methoden dieser Technik, in unserer Praxis wird die GI nach der „Wiener Schule“ nach Dr. Kasper und Dr. Zohmann durchgeführt.
Die Goldimplantation ist eine schonende minimal- invasive und nebenwirkungsfreie Behandlungsmöglichkeit, chronisch schmerzhafter Erkrankungen beim Hund.
Einsatzgebiete:
- Hüftdysplasie
- Hüftgelenksarthrose
- Wirbelsäulenveränderungen und deren Folgen
- Ellbogendysplasie
- Ellbogenarthrose
- Schulterarthrose
- Kniegelenksarthrose
Chronisch überlastete Regionen des Bewegungsapparates reagieren mit Schmerz und verändern sich langfristig zu Präarthrosen und Arthrosen.
Als Reaktion auf den Schmerz wird der Patient eine reflexartige Schonbewegung zeigen, welche eine Schmerzvermeidungsstrategie darstellt.
Diese Schonbewegung wird vom Tierhalter häufig nicht als Lahmheit wahrgenommen, so dass der Patient für diesen jahrelang beschwerdefrei erscheint.
Aus der Schonbewegung und der primären Schmerzsituation entsteht eine vermehrte Belastung der angrenzenden Gelenke. So entsteht nicht selten aus einer schmerzenden Hüfte eine veränderte Belastung für die Knie und Wirbelsäule. Diese Schmerzsituation ruft eine Gewichtsverlagerung auf die Vorderhand hervor, es kommt im Nachgang zu Beschwerden an Schulter, Ellenbogen und Zehengelenke, die sogenannte Schmerzreise.
Vorgehensweise:
- Die allgemeine klinische Untersuchung und Feststellung der Narkosefähigkeit (ggfs. zusätzlich eine Blutuntersuchung und eine Herzsonographie).
- Die Videoaufnahmen zur Analyse des Gangbildes inkl. ausführlicher Besprechung mit dem Patientenbesitzer.
- Die manuellen Untersuchungen
- Schmerzpunkte
- Triggerpunkte
- Funktionsprüfung der Gelenke
- ggfs. neurologische Untersuchungen
- Die Anfertigung von Röntgenaufnahmen (diese Aufnahme werden bereits in Narkose angefertigt). Je nach Anzahl der betroffenen Gelenke sind 3-10 Röntgenaufnahmen vor der GI nötig.
- Die Durchführung der Goldimplantation
Eine 2 mm dicke Hohlnadel wird an die entsprechende Implantationsstelle gesetzt. Dort werden ein oder mehrere Goldimplantate positioniert. Das Gold ist 24-karätig und biologisch inert, d. h. das Gold wird vom Körper nicht als Fremdkörper wahrgenommen. Das elementare Gold wirkt entzündungshemmend und normalisiert den pH-Wert im Entzündungsgewebe. Es wächst schnell ein und wandert nicht. - Das Kontrollröntgen
Die Position der Goldimplantate wird röntgenologisch überprüft.
Nachsorge:
Die Implantationsstellen bedürfen keiner besonderen Pflege. Sie verschließen sich spätestens nach zwei Tagen und werden in der Regel auch nicht beleckt.
Der Bewegungsapparat benötigt nach dem Eingriff eine unbedingte sorgfältige Nachsorge. D.h. der Hund darf sich 14 Tage lang nur im Schritt bewegen. Dies ist notwendig, um die Muskulatur und das Bindegewebe an die veränderte Situation zu gewöhnen. Durch jahrelange Schonhaltung kommt es zu Kontrakturen und Veränderungen des gelenkumgebenden Gewebes.
Nach der GI tritt eine Schmerzreduktion ein, dies wird vom Patienten so positiv empfunden, dass vor allem Hunde dazu neigen, sich zu überfordern.
Es kann zu einem heftigen „Muskelkater“, bis hin zu Rissen der Muskulatur oder des Bandapparates kommen. Daher ist das Einhalten der 14-tägigen Schrittphase so wichtig, nur so kann der Körper regenerieren und sich auf die neue Situation einstellen.
Zielgruppe:
Die Methode eignet sich für Hunde unterschiedlichsten Alters und unterschiedlichster Erkrankungsproblematik.
Kosten:
Die Kosten für die GI Behandlung sind sehr individuell und abhängig von der Anzahl der zu implantierenden Gelenken und der Konstitution des Patienten. Nach genauer Untersuchung und Auswertung der Videoaufnahmen und eventuell vorliegender Röntgenaufnahmen erstellen wir Ihnen gerne einen Kostenvoranschlag.